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Pressemitteilung 17.03.2020: Aktionsbündnis gegen Verdrängung und #Mietenwahnsinn'

Das Covid-19-Virus hat bundesweit für einen Ausnahmenzustand gesorgt. Da große Veranstaltungen und öffentliche Versammlungen inzwischen flächendeckend untersagt sind, hat das bundesweite Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn in Absprache mit dem Aktionsbündnis "Wohnen ist Menschenrecht!" entschieden, die geplanten Demonstrationen zum Housing Action Day zu verschieben.

Dennoch ruft das Bündnis zu gemeinsamen, aber risikolosen Aktionen am 28. März auf, um zu zeigen, dass die Wohnungsfrage heute wichtiger ist denn je: Wohnen für Menschen, statt für Profite! Welche alternativen Aktionsformen geplant sind, gibt das Bündnis spätestens Anfang nächster Woche bekannt.

Menschen mit Vorerkrankungen sind oft dieselben, die unter Armut, prekären Beschäftigungsverhältnissen oder Wohnungslosigkeit leiden. "Die in unserem Bündnis versammelten Initiativen und Organisationen solidarisieren sich mit allen, die erkrankt sind oder zu Risikogruppen gehören", so Felix Wiegand, ein Sprecher des Bündnisses. "Diese Menschen brauchen unsere Unterstützung und unsere Solidarität, um geschützt zu werden."

Das Aktionsbündnis aus mehr als 100 Initiativen in 38 Städten fordert Politik und Wirtschaft auf, fürsorglich und solidarisch zu handeln und entsprechende Sofortmaßnahmen zu ergreifen. COVID-19 beweist, wie wichtig unser Wohnraum auch als Schutzraum ist. Wohnraum ist ein Menschenrecht und Grundbedürfnis. Besonders in Krisenzeiten darf Wohnraum nicht als Ware behandelt werden. Mehr denn je zeigt sich für alle, wie existenziell die Wohnungsfrage ist!

COVID-19 beweist, dass Wohnraum keine Ware, sondern ein Grundbedürfniss, ein Menschenrecht und ein Schutzraum ist. Nicht nur für Einzelne, sondern auch für die Gesellschaft ist, das  zeigt die momentane Situation, die Wohnungsfrage existenziell.

Schon jetzt verlieren Menschen ihre Jobs, haben mit Kurzarbeit geringere Einkommen oder sind als Freiberufler*innen, Kulturschaffende oder Kleingewerbetreibende in akuter Notlage. So wird sich auch die Wohnungskrise verschärfen. Die Immobilienwirtschaft muss endlich Verantwortung übernehmen: indem sie auf ihre Profite durch Mieteinnahmen verzichtet. "Unsere Botschaft an Immobilienwirtschafts- und Vermieterverbände, an Strom-, Wasser- und Gasversorger, an Banken, Gerichte und Gerichtsvollzieher*innen:  Wir tragen ALLE die Verantwortung für die Lösung dieser Krise. Handelt entsprechend!", so Christina Zeh vom bundesweiten Bündnis.  

"Solange Wohnraum eine Ware ist, werden wir uns aktiv unter dem Motto "Wohnen für Menschen, statt für Profite" widersetzen. Die Demonstrationen sind nur verschoben. Die Wohnungskrise ist nicht gelöst. Wir werden wieder auf die Straße gehen, gemeinsam, hier in Deutschland und in ganz Europa."

Ein Statement, das am heutigen Dienstag vom Bündnis veröffentlicht wurde, schließt mit konkreten Forderungen:

- Sofortiger Stopp von Räumungsklagen und Zwangsräumungen!
- Sofortiges Moratorium für Mieten- und für Hypothekenzahlungen!
- Erlass von Mietschulden!
- Keine Energie- und Wassersperren!
- die Auflösung von Sammelunterkünften wie Lagern und die menschenwürdige Unterbringung!
- die Beschlagnahmung von leerstehenden Wohnungen sowie Ferienwohnungen!
- die Legalisierung von Besetzungen leerstehender Wohnungen und Häuser!
- einen Solidarfonds für Kleingewerbetreibende, Freiberufler*innen, Kultur- und soziale Einrichtungen!

Aktionsbündnis gegen Verdrängung und Mietenwahnsinn