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Juli 2020: Das sog. Dragoner Areal vergesellschaften — für den Stadtteil, für die Stadt! 

Für eine Stadt von Unten

2020 06 28 Dragi TranspiAm 28.6.2020 besetzten Unterstützer*innen der von Räumung betroffenen bzw. bedrohten antifaschistischen Jugendzentren „Drugstore“ und „Potse“ langjährig leerstehende Räume auf dem sog. Dragoner Areal in Kreuzberg.
Ihre Forderung war die sofortige Zwischennutzung leerstehdender Räume für die o.g. Jugendzentren.
Die Antwort: Die Berliner Linie durch die BIM, den Senat, „die Politik“.

Wir — Nachbar*innen und stadtpolitisch aktive Menschen aus der Umgebung des Areals begrüßen diese Aktion.
Uns macht es wütend, dass in dieser Stadt der ungehemmten Spekulation
  • langjährige Jugendzentren durch Privatisierung und Profit mit Unterstützung „der Politik“ entmietet werden
  • linke, emanzipatorischen Projekte und Kneipen in der ganzen Stadt geräumt werden sollen
  • zig unkommerzielle kleine Projekte und Kleingewerbe verdrängt werden
  • zehntausende Nachbar*innen unsere Stadtteile verlassen müssen, durch steigende Mieten, Aufwertung und Zwangsräumungen
  • dass ringsum die Stadt zugeknallt wird mit Beton, für Luxus und Gewinn, während zigtausende Menschen auf der Straße leben müssen
  • überall Freiflächen verschwinden, der Autoverkehr uns die Luft nimmt und ShoppingMalls die Stadt verunstalten
Wir begrüßen die Aktion auf dem Gelände des sogenannten Dragoner Areals, denn
  • zig Räume werden dort durch massiven Leerstand dem Verfall preisgegeben
  • wieder sollen öffentliche Flächen massiv verdichtet werden
  • das gegenwärtige sogenannte Beteiligungsverfahren suggeriert, dass es einen breiten Konsens über die zukünftige Nutzung des Areals gäbe, gleichzeitig aber verschweigt, dass es eine wirkliche basisorientierte Diskussion nie gab
  • wieder politische Akteur*innen aus Land und Bezirk, die aktiv die Stadt der Gewinnmaximierung durchsetzen, uns erzählen wollen, was für uns gut ist, Hand in Hand mit einer kooperationswilligen Zivilgesellschaft
Die Entwicklungen auf dem sog. Dragoner Areal zeigen uns auch wieder einmal, wie bereitwillig sogenannte linke, sich stadtpolitisch verstehende Initiativen den Pfad der Stadt von Unten verlassen,  einen Alleinvertretungsanspruch durchsetzen wollen, bezahlte Stellen annehmen, mit Oben kooperieren und unbequem, sich nicht anpassende Menschen ausgrenzen und sich als nützliche Gehilfen einer Hierarchie begreifen, um sich in der eigenen Interessenspolitik, Profilierung und Anerkennung der (Ohn)Macht zu sonnen.

Für eine unkommerzielle, selbstorganisierte und selbstverwaltete Stadt — hier und überall!