schriftliche Fassung des Redebeitrages der Initiative DragoAreal für den Stadtteil und die Stadt
bei der Auftaktveranstaltung am 18.07.2017 zum Sanierungsgebiet "Rathausblock"
Von Beginn des Kampfes an gegen die Privatisierung des sog. Dragoner Areals, d.h. den Verkauf des Geländes durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an private Investoren, wurde von der Nachbarschaft, von politischen Initiativen und Gruppen die Forderung nach einem „Treffpunkt“ auf dem Gelände erhoben. Die Vorstellung dabei war, dass ein Ort geschaffen wird für soziale, kulturelle und politische Veranstaltungen, ein nicht-kommerzieller Treffpunkt in Selbstverwaltung, ein Ort des Austausches und der Vernetzung von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebenslagen und schließlich, eine Ideenschmiede für ein „Modellprojekt Dragoner-Areal“.
Spätestens seit der großen Mietenstopp-Demonstration „Jetzt reichts! Gegen Mieterhöhung, Verdrängung und Armut“ vor der Landtagswahl 2011, gibt es im Stadtteil die Form organisierter Mieter_inneninitiativen. Seit 2013/2014 wurde zum sog. Dragoner Areal mobilisiert, Stadtteilversammlungen organisiert, Geländebegehungen durchgeführt und Aktionen auf dem Gelände koordiniert. Ziel der Initiativen und Bündnisse war es, dass die Nachbar_innen und Anwohner_innen sich mit den derzeitigen Gewerbenutzer_innen auf dem Gelände zusammenschließen, die Geschichte des Areals bekannt gemacht wird und die Privatisierung des Geländes verhindert wird.
Die Initiative DragoAreal für den Stadtteil und die Stadt ist hervorgegangen aus der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Aneignung“ der Initiativen, die seit mehreren Jahren am und auf dem sog. Dragoner Areal arbeiten, und die sich auf Kooperation und mehrmalige Vernetzungstreffen im Jahr verständigt haben.
Anfang des Jahres 2017 ist die Initiative DragoAreal für den Stadtteil und die Stadt mit ihren Forderungen erstmals an die Öffentlichkeit getreten.
Unser Ziel ist es einen Entscheidungsprozess mitzuorganiseren, damit Nutzer_innen, Anwohner_innen und die Leute im Stadtteil ─ die Menschen vor Ort, die für eine andere Stadtentwicklung einstehen ─ auch tatsächlich die Möglichkeit haben ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Grundlegend dafür finden wir, dass die Diskussion und die Planungen über die Zukunft des sog. Dragoner Areals auf eine breitere Basis ─ über die aktiven Initiativen hinaus ─ gestellt werden müssen. Unsere Vorstellung eines basisorientierten Ansatzes von Planung und Entwicklung bezieht bewusst die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und von Bedarfsgruppen aus dem Stadtviertel und der gesamten Stadt mit ein.
Die Diskussion darüber haben wir in den letzten Monaten noch einmal vorangetrieben und mehrere Versammlungen und Geländebegehungen organisiert. Dabei wurde die Notwenigkeit eines Moratoriums für die „Entwicklung“ des Geländes, damit ein selbstbestimmter Prozess von Unten erst einmal initiiert werden kann, überdeutlich. Gleichzeitig haben wir gemeinsam die Idee eines „Buntes Hauses“ ─ gekoppelt mit einem Kiezraum ─ diskutiert und wie die nun schon mehrere Jahre leerstehenden und großteils unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Räume auf dem Gelände für nachbarschaftliche, kulturelle, soziale und politische Zwecke genutzt werden können ─ ab sofort.
Der Begriff „Buntes Haus“ und die dem zugrundeliegenden Ideen ─ nicht kommerzielle, selbstbestimmte, kommunale Stadt-, Nachbarschafts- und Kulturräume ─ entstand schon im Spätsommer 2015 während einer Zukunftswerkstatt zum sog. Dragoner Areal, die von der Nachbarschaftsinitiative „Dragopolis“ organisiert und durchgeführt wurde. Mit „der Zukunftswerkstatt“ teilen wir den politischen und organisatorischen Ansatz, dass nicht Initiativen und sog. Expert_innen entscheiden soll, wie das Gelände nach der Kommunalisierung gestaltet wird, sondern die Menschen vor Ort und aus der Stadt von Unten. Darin liegt das zukünftige des Geländes.
Das „Bunte Haus“ bezeichnet also die mögliche vielfältige Nutzung der leerstehenden Räumlichkeiten und Flächen auf dem sog. Dragoner Areal zum Beispiel für ein Stadtteilkino, Aufführungsraum, Proberaum, Sozialberatung, Sprachunterricht, Café, Tausch-/Umsonstladen, Geschichtsort Januaraufstand, Gemeinschaftsgarten und anderes mehr. Das „Bunte Haus“ wird getragen und gestaltet von sozialen Gruppen die aktuell Raumbedarf haben, von den Anwohner_innen, Nachbar_innen und jetzigen gewerblichen Nutzer_innen, von Bedarfsgruppen, kulturellen und sozialen Vereinen, von Vorsorge- und Sorgeleistenden, von Aktiven und Nicht-Aktiven ...
Das „Bunte Haus“ steht allen offen. Die Räume und Orte sind notwendig für eine vielfältige Vernetzung, für Proteste und Widerstand die Normen und Vorschriften (Eigentumszwang) unterlaufen, neue Proteste organisieren und an alternativen Existenzformen festhalten.
Das „Bunte Haus“ steht auch für den gesellschaftlichen Aneignungsprozess und die Vorstellung, dass auf dem Gelände ein Gegenpol zum stadtpolitischen Mainstream entsteht.
Für eine selbstbestimmte Entwicklung des Areals ohne private Eigentumsbildung ─ kommunal und selbstverwaltet. Dafür braucht es ein „Buntes Haus“, ein Nachbarschafts-, Stadt- und Kulturhaus für unkommerzielle kulturelle, soziale und politische Angebote und Aktivitäten. Auf dem „Dragoner Areal“ gibt es dafür eine Vielzahl von seit Jahren leerstehenden Gebäuden und Räumen.
bei der Auftaktveranstaltung am 18.07.2017 zum Sanierungsgebiet "Rathausblock"
Von Beginn des Kampfes an gegen die Privatisierung des sog. Dragoner Areals, d.h. den Verkauf des Geländes durch die Bundesanstalt für Immobilienaufgaben (BImA) an private Investoren, wurde von der Nachbarschaft, von politischen Initiativen und Gruppen die Forderung nach einem „Treffpunkt“ auf dem Gelände erhoben. Die Vorstellung dabei war, dass ein Ort geschaffen wird für soziale, kulturelle und politische Veranstaltungen, ein nicht-kommerzieller Treffpunkt in Selbstverwaltung, ein Ort des Austausches und der Vernetzung von Menschen unterschiedlicher Herkunft und Lebenslagen und schließlich, eine Ideenschmiede für ein „Modellprojekt Dragoner-Areal“.
Spätestens seit der großen Mietenstopp-Demonstration „Jetzt reichts! Gegen Mieterhöhung, Verdrängung und Armut“ vor der Landtagswahl 2011, gibt es im Stadtteil die Form organisierter Mieter_inneninitiativen. Seit 2013/2014 wurde zum sog. Dragoner Areal mobilisiert, Stadtteilversammlungen organisiert, Geländebegehungen durchgeführt und Aktionen auf dem Gelände koordiniert. Ziel der Initiativen und Bündnisse war es, dass die Nachbar_innen und Anwohner_innen sich mit den derzeitigen Gewerbenutzer_innen auf dem Gelände zusammenschließen, die Geschichte des Areals bekannt gemacht wird und die Privatisierung des Geländes verhindert wird.
Die Initiative DragoAreal für den Stadtteil und die Stadt ist hervorgegangen aus der gemeinsamen Arbeitsgruppe „Aneignung“ der Initiativen, die seit mehreren Jahren am und auf dem sog. Dragoner Areal arbeiten, und die sich auf Kooperation und mehrmalige Vernetzungstreffen im Jahr verständigt haben.
Anfang des Jahres 2017 ist die Initiative DragoAreal für den Stadtteil und die Stadt mit ihren Forderungen erstmals an die Öffentlichkeit getreten.
Unser Ziel ist es einen Entscheidungsprozess mitzuorganiseren, damit Nutzer_innen, Anwohner_innen und die Leute im Stadtteil ─ die Menschen vor Ort, die für eine andere Stadtentwicklung einstehen ─ auch tatsächlich die Möglichkeit haben ihre Vorstellungen zu verwirklichen. Grundlegend dafür finden wir, dass die Diskussion und die Planungen über die Zukunft des sog. Dragoner Areals auf eine breitere Basis ─ über die aktiven Initiativen hinaus ─ gestellt werden müssen. Unsere Vorstellung eines basisorientierten Ansatzes von Planung und Entwicklung bezieht bewusst die Bedürfnisse der Menschen vor Ort und von Bedarfsgruppen aus dem Stadtviertel und der gesamten Stadt mit ein.
Die Diskussion darüber haben wir in den letzten Monaten noch einmal vorangetrieben und mehrere Versammlungen und Geländebegehungen organisiert. Dabei wurde die Notwenigkeit eines Moratoriums für die „Entwicklung“ des Geländes, damit ein selbstbestimmter Prozess von Unten erst einmal initiiert werden kann, überdeutlich. Gleichzeitig haben wir gemeinsam die Idee eines „Buntes Hauses“ ─ gekoppelt mit einem Kiezraum ─ diskutiert und wie die nun schon mehrere Jahre leerstehenden und großteils unter Denkmalschutz stehenden Gebäude und Räume auf dem Gelände für nachbarschaftliche, kulturelle, soziale und politische Zwecke genutzt werden können ─ ab sofort.
Der Begriff „Buntes Haus“ und die dem zugrundeliegenden Ideen ─ nicht kommerzielle, selbstbestimmte, kommunale Stadt-, Nachbarschafts- und Kulturräume ─ entstand schon im Spätsommer 2015 während einer Zukunftswerkstatt zum sog. Dragoner Areal, die von der Nachbarschaftsinitiative „Dragopolis“ organisiert und durchgeführt wurde. Mit „der Zukunftswerkstatt“ teilen wir den politischen und organisatorischen Ansatz, dass nicht Initiativen und sog. Expert_innen entscheiden soll, wie das Gelände nach der Kommunalisierung gestaltet wird, sondern die Menschen vor Ort und aus der Stadt von Unten. Darin liegt das zukünftige des Geländes.
Das „Bunte Haus“ bezeichnet also die mögliche vielfältige Nutzung der leerstehenden Räumlichkeiten und Flächen auf dem sog. Dragoner Areal zum Beispiel für ein Stadtteilkino, Aufführungsraum, Proberaum, Sozialberatung, Sprachunterricht, Café, Tausch-/Umsonstladen, Geschichtsort Januaraufstand, Gemeinschaftsgarten und anderes mehr. Das „Bunte Haus“ wird getragen und gestaltet von sozialen Gruppen die aktuell Raumbedarf haben, von den Anwohner_innen, Nachbar_innen und jetzigen gewerblichen Nutzer_innen, von Bedarfsgruppen, kulturellen und sozialen Vereinen, von Vorsorge- und Sorgeleistenden, von Aktiven und Nicht-Aktiven ...
Das „Bunte Haus“ steht allen offen. Die Räume und Orte sind notwendig für eine vielfältige Vernetzung, für Proteste und Widerstand die Normen und Vorschriften (Eigentumszwang) unterlaufen, neue Proteste organisieren und an alternativen Existenzformen festhalten.
Das „Bunte Haus“ steht auch für den gesellschaftlichen Aneignungsprozess und die Vorstellung, dass auf dem Gelände ein Gegenpol zum stadtpolitischen Mainstream entsteht.
Für eine selbstbestimmte Entwicklung des Areals ohne private Eigentumsbildung ─ kommunal und selbstverwaltet. Dafür braucht es ein „Buntes Haus“, ein Nachbarschafts-, Stadt- und Kulturhaus für unkommerzielle kulturelle, soziale und politische Angebote und Aktivitäten. Auf dem „Dragoner Areal“ gibt es dafür eine Vielzahl von seit Jahren leerstehenden Gebäuden und Räumen.