Pressemitteilung 09.06.2016 vom Bündnis Zwangsräumung verhindern: Protestaktionen gegen den “Tag der deutschen Immobilienwirtschaft”

Mit einem Überraschungsbesuch beim “Tag der deutschen Immobilienwirtschaft” hat das Bündnis Zwangsräumung verhindern gestern, 08.06. die Kampagne “Wir wollen Wohnungen!” gestartet. Impressionen der Aktion finden sich im heute veröffentlichten Kampagnenvideo und auf Fotos: KampagnenvideoFotos Kietzmann

Um ca. 18h suchte eine Gruppe von 20 Aktiven des Bündnis Zwangsräumung Verhindern, darunter viele akut von Zwangsräumung und Wohnungsnot betroffenen, die Hauptstadtrepräsentanz der Deutschen Telekom auf. Mit kreativ gestalteten Schildern, lauten Parolen und buntem Sprüche-Konfetti drückten die Protestierenden gegenüber Teilnehmenden des “Tages der deutschen Immobilienwirtschaft” ihren Unmut aus.

Nach kurzer Zeit tauchten immer mehr Menschen vor dem Gebäude auf, blockierten die Straße und versuchten den Konferenzteilnehmer*innen ins Gebäude zu folgen, was zunächst auch gelang. Der sehr ruppig vorgehende Sicherheitsdienst verhinderte schließĺich, dass die Protestierenden weiter in das Gebäude gelangen konnten.
Im Anschluss zogen die mittlerweile ca. 200 Protestierenden zum Berliner Stadtschloss, in dem ab 18.30 Uhr die Abschlussveranstaltung des Immobilientages stattfinden sollte. Sie richteten vor dem durch die Veranstalter*innen kurzfristig gesschlossenen Haupteingang am Schloßplatz eine Sitzblockade ein. Am Schlossplatz veranstaltete die
Kampagne Berlin für Alle eine weitere Kundgebung, die sich ebenfalls gegen die Berliner Wohnungs- und Stadtpolitik richtete und den Unsinn des Baus eines Schlosses in Zeiten der Wohnungkrise thematisierte.

Sara Walther, Pressesprecherin des Bündnis Zwangsräumung verhindern und Wir wollen Wohnungen: “Der geplante Spaziergang der Immobilienvertreter*innen musste um eine Stunde verschoben werden und konnte nur unter Polizeischutz stattfinden. Einzelne Immobilievertreter*innen gelangten nur unter Konfettiregen, skandierten Parolen und Beschallung von Stategments von Betroffenen von Zwangsräumungen über eine Musikanlage ins Schloss.” Schließlich wurde der Eingang zum Schlossabend auf den Eingang Unter den Linden verlegt. Auch dort tauchten Protestierende auf, deren Rufe bis in den Innenhof des Schlosses schallten. Sara Walther: “Wir sind sehr zufrieden mit unserem Kampagnenauftakt. Wir haben unseren Protest gegen die Wohnungskrise und die Verursacher*innen unserer Wohnungsprobleme deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Aktion werden weitere folgen: Ob Wohnungslose, Zwangsräumungsbedrohte oder Mieter*innen — wir werden auch in Zukunft dort auftauchen, wo mit Wohnen Profit gemacht wird und wo die politischen Entscheidungen getroffen werden.”