Pressemitteilung 07.09.2018: Google Campus besetzt!
update: der Google Campus wurde bereits geräumt — 18 Uhr Kundgebung vor dem Umspannwerk
Der „Google Campus“ im Kreuzberger Umspannwerk ist seit Freitagnachmittag besetzt! Damit wollen wir gegen die explodierenden Mieten vorgehen.
Die Wohnungskrise spitzt sich täglich zu und betrifft alle Lohnabhängigen auf existentielle Weise. Allein in den letzten sieben Jahren sind die Mietpreise in Berlin um 71% gestiegen, täglich gibt es bis zu 10 Zwangsräumungen. Angesichts dieser Entwicklungen sind Ansätze einer sogenannten „neuen Stadtpolitik“ oder die Mietpreisbremse nur eine Farce.
Die Zeit der Forderungen ist vorbei! 53% der Berlinerinnen halten Besetzungen für ein legitimes Mittel (Forsa: Juni 2018), um auf die aktuelle Wohnungsnot zu reagieren. Wir gehören zu dieser Mehrheit. Viele Gebäude stehen entweder leer oder werden von Konzernen belegt, deren Unternehmungen an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigehen. Wie auch das Kreuzberger Umspannwerk am Kanal.
Solche Gebäude stehen Unternehmen und Wohlhabenden als Prestige- und Anlageobjekte zur Verfügung. Damit muss jetzt Schluss sein! Die Antwort muss heißen: Eigentum infrage stellen, besetzen, enteignen und somit sofort Wohnraum für alle zur Verfügung stellen, die in den innenstädtischen Bezirken ein Dach über den Kopf gebrauchen können – Familien, Geflüchtete, Lohnabhängige, Rentner und Arbeitslose.
Was hat Google damit zu tun?
Tech-Unternehmen treiben die Mieten in der Gegend weiter in die Höhe. Der „Google Campus“ soll ein Magnet für nervige Jungunternehmerinnen werden. Von deren IT-Klitschen (‚Start-Ups‘) verspricht Google sich neue Ideen für das Konzerngeschäft. Wo das endet, kann man in San Francisco beobachten, das mal eine halbwegs lebenswerte Stadt gewesen sein soll.
Verschärfend kommt hinzu, dass Google mit seiner aggressiven Sammlung von Daten zu einem Big Brother mit nutzerfreundlichen Antlitz herangewachsen ist — das ist für uns aber nicht das Entscheidende. Wir würden auch jedem anderem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung machen.
Wir haben keine Hoffnungen auf eine andere Stadtpolitik des rot-rot-grünen Senats
Die ewigen Versprechen und Beteuerungen von Seiten des Staates interessieren uns nicht. Die Träume von Berlin als europäischem Silicon-Valley gepaart mit unwirksamen Instrumenten des Bausenats sprechen eine deutliche Sprache. Die Stadtpolitik ist Teil des Problems. Wir lassen uns nicht von ihr vereinnahmen.
Wir sind prekär Beschäftige, stolze Arbeitslose, lohnarbeitende Studierende, wütende Programmiererinnen, Unterbezahlte in der Kulturindustrie – alles stinknormale Mieterinnen und Mieter in Berlin. Und wir haben die Schnauze gestrichen voll!
Mit der Besetzung wollen wir konkret zwei Dinge erreichen:
1) Wir erwarten die Bekanntgabe aus der Konzernspitze, dass sich Google unverzüglich und unwiderruflich aus dem Umspannwerk zurückziehen wird. Es wird hier kein ruhiges Arbeiten in bester Kreuzberger Lage geben — wir werden stören, sabotieren, nerven und besetzen. Heute und immer wieder!
2) Wir berufen um 18 Uhr eine Kiezversammlung im besetzten Umspannwerk ein, um mit der Nachbarschaft über eine sinnvolle Nutzung der Räumlichkeiten zu diskutieren.
Webseite: #besetzen und Twiter: #besetzen
update: der Google Campus wurde bereits geräumt — 18 Uhr Kundgebung vor dem Umspannwerk
Der „Google Campus“ im Kreuzberger Umspannwerk ist seit Freitagnachmittag besetzt! Damit wollen wir gegen die explodierenden Mieten vorgehen.
Die Wohnungskrise spitzt sich täglich zu und betrifft alle Lohnabhängigen auf existentielle Weise. Allein in den letzten sieben Jahren sind die Mietpreise in Berlin um 71% gestiegen, täglich gibt es bis zu 10 Zwangsräumungen. Angesichts dieser Entwicklungen sind Ansätze einer sogenannten „neuen Stadtpolitik“ oder die Mietpreisbremse nur eine Farce.
Die Zeit der Forderungen ist vorbei! 53% der Berlinerinnen halten Besetzungen für ein legitimes Mittel (Forsa: Juni 2018), um auf die aktuelle Wohnungsnot zu reagieren. Wir gehören zu dieser Mehrheit. Viele Gebäude stehen entweder leer oder werden von Konzernen belegt, deren Unternehmungen an den Bedürfnissen der Bevölkerung vorbeigehen. Wie auch das Kreuzberger Umspannwerk am Kanal.
Solche Gebäude stehen Unternehmen und Wohlhabenden als Prestige- und Anlageobjekte zur Verfügung. Damit muss jetzt Schluss sein! Die Antwort muss heißen: Eigentum infrage stellen, besetzen, enteignen und somit sofort Wohnraum für alle zur Verfügung stellen, die in den innenstädtischen Bezirken ein Dach über den Kopf gebrauchen können – Familien, Geflüchtete, Lohnabhängige, Rentner und Arbeitslose.
Was hat Google damit zu tun?
Tech-Unternehmen treiben die Mieten in der Gegend weiter in die Höhe. Der „Google Campus“ soll ein Magnet für nervige Jungunternehmerinnen werden. Von deren IT-Klitschen (‚Start-Ups‘) verspricht Google sich neue Ideen für das Konzerngeschäft. Wo das endet, kann man in San Francisco beobachten, das mal eine halbwegs lebenswerte Stadt gewesen sein soll.
Verschärfend kommt hinzu, dass Google mit seiner aggressiven Sammlung von Daten zu einem Big Brother mit nutzerfreundlichen Antlitz herangewachsen ist — das ist für uns aber nicht das Entscheidende. Wir würden auch jedem anderem Unternehmen einen Strich durch die Rechnung machen.
Wir haben keine Hoffnungen auf eine andere Stadtpolitik des rot-rot-grünen Senats
Die ewigen Versprechen und Beteuerungen von Seiten des Staates interessieren uns nicht. Die Träume von Berlin als europäischem Silicon-Valley gepaart mit unwirksamen Instrumenten des Bausenats sprechen eine deutliche Sprache. Die Stadtpolitik ist Teil des Problems. Wir lassen uns nicht von ihr vereinnahmen.
Wir sind prekär Beschäftige, stolze Arbeitslose, lohnarbeitende Studierende, wütende Programmiererinnen, Unterbezahlte in der Kulturindustrie – alles stinknormale Mieterinnen und Mieter in Berlin. Und wir haben die Schnauze gestrichen voll!
Mit der Besetzung wollen wir konkret zwei Dinge erreichen:
1) Wir erwarten die Bekanntgabe aus der Konzernspitze, dass sich Google unverzüglich und unwiderruflich aus dem Umspannwerk zurückziehen wird. Es wird hier kein ruhiges Arbeiten in bester Kreuzberger Lage geben — wir werden stören, sabotieren, nerven und besetzen. Heute und immer wieder!
2) Wir berufen um 18 Uhr eine Kiezversammlung im besetzten Umspannwerk ein, um mit der Nachbarschaft über eine sinnvolle Nutzung der Räumlichkeiten zu diskutieren.
Webseite: #besetzen und Twiter: #besetzen