08.09.2018: Besetzung leerstehender Wohnungen in der Großbeerenstr.17A
Heute wurden seit vielen Jahren leerstehende Wohnungen in der Großbeerenstr.17A in Kreuzberg 61 besetzt. Mindestens zwei Wohnungen in dem Haus werden nach unserer Kenntnis punktuell genutzt. Mit den Nutzer*innen sind wir in Kontakt. Die Leerstandsgeschichte des Hauses ist in der Nachbarschaft schon lange bekannt. Das Haus steht zudem wegen des Verstoßes gegen die Zweckentfremdungsverordnung seit Jahren im Fokus des Bezirks.
Wir sind eine Hausprojektgruppe, die nach Möglichkeiten für ein Zusammenwohnen nach dem Prinzip gegenseitiger und solidarischer Unterstützung sucht, auch im Alter. Der leerstehende Wohnraum in der Großbeerenstraße bietet diese Möglichkeit. Wir leben schon lange im Stadtteil und haben vielfältige Erfahrungen mit Verdrängungsprozessen und dem Wegbrechen nachbarschaftlicher Beziehungen machen müssen. Wohnen ist nicht etwas Passives, ein Sich-einrichten mit Möbeln oder der Sicherstellung der regelmäßigen Belieferung mit Energie und Trinkwasser. Die Art und Weise des Wohnens oder des Überlebens in der Stadt verändert auch faktisch unsere Beziehung zur „Welt“. Auf eine weitere Kommerzialisierung und Vereinzelung unserer Lebensbereiche?? haben wir auf jeden Fall keine Lust mehr.
In dem ebenfalls seit Jahren leerstehendem Gewerberaum im Haus soll mit Unterstützung im Stadtteil ein nachbarschaftliches soziales Projekt entstehen. Welchen Bedarf es dafür gibt, wollen wir mit allen Interessierten öffentlich diskutieren.
Das Haus gehört der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH – die größte von 51 katholischen Siedlungsgesellschaften in der BRD. Das Unternehmen wurde 1949 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Köln. Gesellschafter der GmbH sind u.a. die Erzbistümer Köln, Paderborn, Münster und Aachen. Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mit ihren verbundenen Unternehmen besitzt rund 24.300 Wohnungen und rund 2300 Gewerbeeinheiten. Regionale Tätigkeitsschwerpunkte sind Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Einen höheren Bekanntheitsgrad erreichte die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft in Berlin durch den Erwerb eines Wohnblocks in Treptow/Neukölln im August 2011, in dem ein Wohnprojekt für Roma-Familien entstand.
In der Vergangenheit haben wir die Eigentümerin mehrmals angeschrieben und für ein Gespräch über die Nutzung des leerstehenden Wohn- und Gewerberaumes in der Großbeerenstraße nachgesucht. Nach einer anfänglicher Gesprächsbereitschaft, wurde der Kontakt zu uns dann jedoch ohne Begründungen abgebrochen.
Wir sehen dem katastrophalen Zustand auf dem Wohnungsmarkt in Berlin nicht mehr länger nur tatenlos zu und setzen uns für grundsätzliche Veränderungen ein. Wohnen muss als ein menschliches Grundbedürfnis aus der Renditelogik raus und darf keine Ware sein. Wohnraum muss für alle bezahlbar sein!
Besetzungen für bezahlbaren Wohnraum für die die Wohnungen brauchen, für Nachbarschaftszentren und soziale Räume stehen seit diesem Frühjahr wieder verstärkt auf der Tagesordnung. Besetzungen sind Protest gegen Immobilienspekulation, gegen die soziale Vereinzelung, Entmietung, Zwangsräumung, Wohnungslosigkeit und Lagerunterbringung.
Wir fordern:
Webseite: #besetzen und Twitter: #besetzen
Heute wurden seit vielen Jahren leerstehende Wohnungen in der Großbeerenstr.17A in Kreuzberg 61 besetzt. Mindestens zwei Wohnungen in dem Haus werden nach unserer Kenntnis punktuell genutzt. Mit den Nutzer*innen sind wir in Kontakt. Die Leerstandsgeschichte des Hauses ist in der Nachbarschaft schon lange bekannt. Das Haus steht zudem wegen des Verstoßes gegen die Zweckentfremdungsverordnung seit Jahren im Fokus des Bezirks.
Wir sind eine Hausprojektgruppe, die nach Möglichkeiten für ein Zusammenwohnen nach dem Prinzip gegenseitiger und solidarischer Unterstützung sucht, auch im Alter. Der leerstehende Wohnraum in der Großbeerenstraße bietet diese Möglichkeit. Wir leben schon lange im Stadtteil und haben vielfältige Erfahrungen mit Verdrängungsprozessen und dem Wegbrechen nachbarschaftlicher Beziehungen machen müssen. Wohnen ist nicht etwas Passives, ein Sich-einrichten mit Möbeln oder der Sicherstellung der regelmäßigen Belieferung mit Energie und Trinkwasser. Die Art und Weise des Wohnens oder des Überlebens in der Stadt verändert auch faktisch unsere Beziehung zur „Welt“. Auf eine weitere Kommerzialisierung und Vereinzelung unserer Lebensbereiche?? haben wir auf jeden Fall keine Lust mehr.
In dem ebenfalls seit Jahren leerstehendem Gewerberaum im Haus soll mit Unterstützung im Stadtteil ein nachbarschaftliches soziales Projekt entstehen. Welchen Bedarf es dafür gibt, wollen wir mit allen Interessierten öffentlich diskutieren.
Das Haus gehört der Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mbH – die größte von 51 katholischen Siedlungsgesellschaften in der BRD. Das Unternehmen wurde 1949 gegründet und hat seinen Hauptsitz in Köln. Gesellschafter der GmbH sind u.a. die Erzbistümer Köln, Paderborn, Münster und Aachen. Die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft mit ihren verbundenen Unternehmen besitzt rund 24.300 Wohnungen und rund 2300 Gewerbeeinheiten. Regionale Tätigkeitsschwerpunkte sind Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Berlin. Einen höheren Bekanntheitsgrad erreichte die Aachener Siedlungs- und Wohnungsgesellschaft in Berlin durch den Erwerb eines Wohnblocks in Treptow/Neukölln im August 2011, in dem ein Wohnprojekt für Roma-Familien entstand.
In der Vergangenheit haben wir die Eigentümerin mehrmals angeschrieben und für ein Gespräch über die Nutzung des leerstehenden Wohn- und Gewerberaumes in der Großbeerenstraße nachgesucht. Nach einer anfänglicher Gesprächsbereitschaft, wurde der Kontakt zu uns dann jedoch ohne Begründungen abgebrochen.
Wir sehen dem katastrophalen Zustand auf dem Wohnungsmarkt in Berlin nicht mehr länger nur tatenlos zu und setzen uns für grundsätzliche Veränderungen ein. Wohnen muss als ein menschliches Grundbedürfnis aus der Renditelogik raus und darf keine Ware sein. Wohnraum muss für alle bezahlbar sein!
Besetzungen für bezahlbaren Wohnraum für die die Wohnungen brauchen, für Nachbarschaftszentren und soziale Räume stehen seit diesem Frühjahr wieder verstärkt auf der Tagesordnung. Besetzungen sind Protest gegen Immobilienspekulation, gegen die soziale Vereinzelung, Entmietung, Zwangsräumung, Wohnungslosigkeit und Lagerunterbringung.
Wir fordern:
- Keine Räumung der besetzten Wohnungen, keine Strafanzeigen gegen Besetzer*innen
- Übertragung des leerstehenden Wohnraums durch die Eigentümer an uns
- Schluss mit der sogenannten Berliner Linie
Webseite: #besetzen und Twitter: #besetzen