Verdrängung hat viele Gesichter — auch das ansässige Kleingewerbe ist von Verdrängung betroffen
Wie viele Kieze in der Stadt, so verändert sich auch unser Kiez von Jahr zu Jahr rasant.
Immer mehr BestandsmieterInnen werden verdrängt und vertrieben
Auch das ansässige Kleingewerbe ist von Verdrängung betroffen.
Gewerbemietsverträge werden nicht verlängert oder es werden horrende Mieten verlangt, die viele kleinere und unabhängige Gewerbetreibende nicht mehr bezahlen können. Sie müssen aufgeben und verlieren ihre ökonomische Existenzgrundlage. Eine ehemals kleinteilige und vielfältige Gewerbestruktur verschwindet. Dinge für den alltäglichen Bedarf können wir nur noch in Drogerie- und Supermärkten erwerben oder in Einkaufszentren und Baumärkten fernab unserer Kieze. Orte der Begegnung und der sozialen Kontakte gehen verloren, stattdessen gibt es teure Feinkost für die kaufkräftigen NeueigentümerInnen und entsteht ein Abfertigungsladen für TouristInnen nach dem anderen.
Aktuell bedroht sind Gewerbetreibende auf dem sog. Dragonerareal hinter dem Finanzamt sowie Gewerbetreibende und Projekte auf dem Gelände der Bockbrauerei in der Schwiebusser Straße. Dieses Gelände wurde an die stadtbekannte Bauwert Investment Group verkauft. Der Investor beabsichtigt, die Flachbauten auf dem Gelände abzureißen und vorwiegend hochpreisigen Wohnraum zu errichten. Die Verträge für das dort ansässige Gewerbe wird er nicht verlängern.
Wir lassen uns nicht den Appetit auf Kreuzberg verderben. Wir bleiben Alle!
Es gibt viele Initiativen in der Stadt, die sich der Verdrängungsmaschinerie entgegenstellen. Es gibt vielseitige Aktivitäten, mit denen auf die Prozesse der Vertreibung aufmerksam gemacht wird.
Auch wir können gemeinsam dagegen vorgehen. Können Öffentlichkeit schaffen, Aktivitäten entwickeln, mit unseren NachbarInnen gegen die Verdrängung, mit den Gewerbetreibenden für den Erhalt ihrer Existenzgrundlage kämpfen.
* Die Abendschau berichtete am 20. Mai, dass 2015 über 17.000 Berliner Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden, doppelt so viele wie 2014, die meisten davon in den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.
WEM GEHÖRT KREUZBERG — Juli 2016
Fotos: kappa photos
Wie viele Kieze in der Stadt, so verändert sich auch unser Kiez von Jahr zu Jahr rasant.
Immer mehr BestandsmieterInnen werden verdrängt und vertrieben
- weil sie die steigenden Mieten, etwa nach (Luxus-) Modernisierungen, nicht mehr bezahlen können,
- weil ehemals bezahlbare Mietwohnungen in teures Wohneigentum umgewandelt* oder als Ferienwohnungen zweckentfremdet werden,
- weil die neuen Eigentümer Eigenbedarf geltend machen und
- weil Neubau nur noch in Form von Wohneigentum oder mit teuren Mietwohnungen entsteht.
Auch das ansässige Kleingewerbe ist von Verdrängung betroffen.
Gewerbemietsverträge werden nicht verlängert oder es werden horrende Mieten verlangt, die viele kleinere und unabhängige Gewerbetreibende nicht mehr bezahlen können. Sie müssen aufgeben und verlieren ihre ökonomische Existenzgrundlage. Eine ehemals kleinteilige und vielfältige Gewerbestruktur verschwindet. Dinge für den alltäglichen Bedarf können wir nur noch in Drogerie- und Supermärkten erwerben oder in Einkaufszentren und Baumärkten fernab unserer Kieze. Orte der Begegnung und der sozialen Kontakte gehen verloren, stattdessen gibt es teure Feinkost für die kaufkräftigen NeueigentümerInnen und entsteht ein Abfertigungsladen für TouristInnen nach dem anderen.
Aktuell bedroht sind Gewerbetreibende auf dem sog. Dragonerareal hinter dem Finanzamt sowie Gewerbetreibende und Projekte auf dem Gelände der Bockbrauerei in der Schwiebusser Straße. Dieses Gelände wurde an die stadtbekannte Bauwert Investment Group verkauft. Der Investor beabsichtigt, die Flachbauten auf dem Gelände abzureißen und vorwiegend hochpreisigen Wohnraum zu errichten. Die Verträge für das dort ansässige Gewerbe wird er nicht verlängern.
Wir lassen uns nicht den Appetit auf Kreuzberg verderben. Wir bleiben Alle!
Es gibt viele Initiativen in der Stadt, die sich der Verdrängungsmaschinerie entgegenstellen. Es gibt vielseitige Aktivitäten, mit denen auf die Prozesse der Vertreibung aufmerksam gemacht wird.
Auch wir können gemeinsam dagegen vorgehen. Können Öffentlichkeit schaffen, Aktivitäten entwickeln, mit unseren NachbarInnen gegen die Verdrängung, mit den Gewerbetreibenden für den Erhalt ihrer Existenzgrundlage kämpfen.
* Die Abendschau berichtete am 20. Mai, dass 2015 über 17.000 Berliner Mietwohnungen in Eigentumswohnungen umgewandelt wurden, doppelt so viele wie 2014, die meisten davon in den Bezirken Pankow und Friedrichshain-Kreuzberg.
WEM GEHÖRT KREUZBERG — Juli 2016
Fotos: kappa photos